Gemeindeprofil

Vorwort

Dieses Dokument gibt einen bisher einmaligen Einblick in die Adventgemeinden im Konvent Berlin. Es fasst die Profile von 15 Gemeinden zusammen. Dabei werden keine Zahlenwerte gegenübergestellt, sondern die Gemeinden beschreiben sich selbst auf qualitative Weise.

Den Anstoß, Gemeindeprofile zu erstellen, gab der Antrag eines Gemeindemitglieds bei der außerordentlichen Landesversammlung Berlin am 19.02.2023. Die Delegierten beschlossen: „Alle Berliner Gemeinden erstellen eine Profilbeschreibung ihrer gegenwärtigen Gemeindesituation im Hinblick auf den Mehrwert für die Gemeindeglieder in Berlin“ (32 Ja, 6 Nein, 3 Enthaltungen).

Ich danke allen Gemeinden im Konvent herzlich, die sich auf diesen Prozess eingelassen haben. Die Wege dorthin waren unterschiedlich: Einige Gemeinden haben ein Quartal lang im Bibelgespräch anhand ausgewählter Texte über ihr Profil nachgedacht. Andere haben sich in Gemeindeforen ausgetauscht oder Arbeitskreise gebildet, die einen Querschnitt der Gemeinde repräsentierten. Vielen Dank für dieses Engagement und die intensive Reflexion über Geschichte, Struktur und Sendung der eigenen Gemeinde!

Ein großer Dank gilt auch den Hauptamtlichen im Konvent. In zahlreichen Sitzungen haben Landesjugendreferentin, Pastorin und Pastoren den Prozess vorbereitet und sich gegenseitig unterstützt. Ein besonderer Dank geht an unseren Coach Hannes Wolf vom Theologischen Studienzentrum Berlin. Mit viel Herzblut hat er uns begleitet und unseren Weg mit uns reflektiert.

Für die Beschreibung der Gemeindeprofile waren neun Fragen leitend:

  • Welche Erfahrungen prägen die Geschichte der Gemeinde?
  • Welche Stärken kennzeichnen die Gemeinde?
  • Wo liegen die Schwerpunkte der Gemeindearbeit?
  • Welche Personengruppen hat die Gemeinde besonders im Fokus?
  • Welche Wachstumsbereiche hat die Gemeinde; was fehlt ihr?
  • Was wäre ein nächstes Projekt der Gemeinde?
  • In welchen Netzwerken vor Ort ist die Gemeinde eingebunden?
  • Wozu ist eure Gemeinde gesandt; wozu existiert sie?

Beim Vernetzungstag am 25.01.2025 haben wir unsere Profile vorgestellt und uns darüber ausgetauscht. Dieser Tag soll die Selbstwirksamkeit der Gemeinden stärken, die Bindung zwischen ihnen vertiefen und Inspiration für gemeinsame Wege und Projekte bieten.

Ich freue mich, dass wir als Adventgemeinden im Konvent Berlin einander bereichern und unseren Blick auf uns selbst schärfen können!

Dietmar Päschel, Konventleiter Berlin


Profil der Adventgemeinde Pankow

Arbeitsweise
Wie habt ihr das Gemeindeprofil erarbeitet (z.B. Arbeitskreis, Bibelgespräch im Gottesdienst)?
Wer war daran beteiligt (z.B. Gemeindeleitung, Gemeindekreise, gesamte Gemeinde)?

Wir haben die Fragen zum Gemeindeprofil in den Bibelgesprächen im Gottesdienst thematisiert. Darüber hinaus gab es für jedes Gemeindeglied die Möglichkeit, sich schriftlich zu den gestellten Fragen zu äußern. Ergänzend hat der Gemeinderat seine Gedanken dazu zusammengetragen. Schließlich wurde aus dem kompletten Feedback das Gemeindeprofil vom Gemeinderat formuliert.

Vorarbeit
Hatte die Gemeinde bereits ein Profil o.ä. erarbeitet?
Wenn ja, zu welchem Anlass?

Nein, die Gemeinde hatte vorher kein Profil erstellt.

Welche Erfahrungen prägen die Geschichte der Gemeinde?

Wir haben als Gemeinde Pankow in den letzten Jahren viele, schnelle Pastorenwechsel mit unterschiedlicher Ausrichtung erleben müssen, was das Grundgefühl verstärkt hat, dass ein langfristiges zielgerichtetes Arbeiten der Gemeinde kaum möglich ist. Corona hat darüber hinaus unser Gemeindeleben gelähmt, wobei wir aber verhältnismäßig gut durch die Pandemie gekommen sind Nach der Schließung der Gemeindeeinickendorf durften wir uns in den letzten Jahren über einen unerwarteten Zuwachs von vielen Geschwistern freuen, die mittlerweile bei uns angekommen sind und sich aktiv einbringen. Das hat unsere Gemeindeleben maßgeblich gestärkt und bereichert.

Welche Stärken kennzeichnen die Gemeinde?

Wir sind eine freundliche, offene und tolerante Gemeinde. Durch unsere theologische Ausgewogenheit haben wir ein gesundes und gutes Miteinander ohne größere Spannungen. Wir haben viele musikalisch begabte Geschwister, so dass wir die Gottesdienste mit einer Vielzahl an Instrumenten (Orgel, Klavier, Geige, Bläser) im klassischen Stil bereichern können. Unsere Stärke liegt außerdem in einer guten Kinder- & Pfadfinderarbeit, die beide davon leben, dass wir neben dem normalen Programm besondere Highlights und Erlebnisse schaffen, die die Gruppen stärken und vermitteln, dass Gemeinde sehr wohl Freude machen kann.

Wo liegen die Schwerpunkte der Gemeindearbeit?
Welche Personengruppen stehen besonders im Fokus?

Auf Grundlage unserer Stärken arbeiten wir auch in den entsprechenden Bereichen: Musik im Gottesdienst, Kinderarbeit, Pfadfinderarbeit. Aus dieser Arbeit hat sich u.a. eine Reli-Gruppe entwickelt, die wir zielgerichtet fördern und aus denen im nächsten Jahr eine Jugendgruppe entstehen soll. Allerdings stecken wir daneben auch viel Energie in den Selbsterhalt und das normale Alltagsgeschäft am Sabbat. Wir erfreuen uns daran, als Gemeindefamilie zusammenzukommen, die Gemeinschaft mit den Geschwistern zu genießen und unser Glaubensleben zu pflegen. Dabei gelingt es uns vereinzelt auch Interessierte aus unserem persönlichen Umfeld für den Glauben und die Gemeinde zu begeistern. Um das zu fördern, bieten wir mit unserem monatlichen Kirchencafé im Anschluss an den Gottesdienst die zwanglose Möglichkeit Beziehungen zu knüpfen und zu vertiefen.

Welche Wachstumsbereiche hat die Gemeinde; was fehlt ihr?

Auch wenn wir eine freundliche Gemeinde sind, so haben wir in Sachen Gemeinschaft noch Wachstumsbedarf. Außerhalb des Sabbats gibt es kaum organisiertes Gemeindeleben. Wir haben zwar einen Gebetskreis und einen Hauskreis per Zoom sowie einen
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wir mit Blick auf die Jugend gerne musikalisch noch vielfältiger und moderner werden.

Was wäre ein nächstes Projekt der Gemeinde?

Wir werden im kommenden Jahr den Jugendraum sanieren und gemütlich einrichten. Nach den Sommerferien wollen wir dann eine eigene Jugend etablieren. Ferner planen wir durch Familiengottesdienste Kinder, Jugendliche und Pfadfinder besser in unsere Gemeinde zu integrieren. Außerdem richten wir wieder regelmäßige Seniorentreffen aus und werden die Diakonie auf eine breitere Basis stellen.

In welchen Netzwerken vor Ort ist die Gemeinde eingebunden?

Außer sporadischen Aktionen wie z.B. der Mitgestaltung der Friedensdekade sind wir in keine Netzwerke fest eingebunden.

Wozu ist eure Gemeinde gesandt; wozu existiert sie?

Unsere Gemeinde ist dazu gesandt, Menschen in unserem persönlichen Umfeld mit Jesus bekannt zu machen, sie in ihrem Glaubensleben zu begleiten und in der Nachfolge zu fördern. Deshalb ist es auch unser Auftrag, unseren Kindern dabei zu helfen, eine lebendige Freundschaft mit Jesus aufzubauen und für sie ein geistliches Zuhause zu schaffen, in dem sie die Liebe und Gnade Jesu erfahren.


Für alle Berliner Adventgemeinden kann hier die Sammlung der Gemeindeprofile gelesen bzw. heruntergeladen werden.